Altersgerechtes Badezimmer

Das Alter geht oftmals mit erheblichen Einschränkungen der Bewegungsfreiheit einher. Insbesondere der tägliche Gang ins Bad wird dann zur Herausforderung. Es gibt jedoch zahlreiche Möglichkeiten, das Badezimmer seniorengerecht und damit sicherer und alltagstauglicher zu gestalten. Hier die fünf besten Tipps.

Dusche, Waschtisch & Co. - Was ist zu beachten?

Tipp 1: Altersgerechte Bäder sind meist mit einer ebenerdigen Dusche ausgestattet, die ausgesprochen praktisch ist und ein Höchstmaß an Sicherheit bietet. Sie sollte mindestens 1,5 x 1,5 Meter groß und mit einem Duschsitz sowie ausreichend Haltegriffen versehen sein. Ist der Nutzer des Badezimmers zu therapeutischen Zwecken auf eine Badewanne angewiesen, ist die Anschaffung eines Wannensitzes oder einer Sitzbadewanne mit Tür empfehlenswert. Diese baulichen Veränderungen sind natürlich sehr kostenintensiv. Wertvolle Tipps zur Finanzierung erhalten Interessierte hier.

Tipp 2: In einem seniorengerechten Badezimmer sollten sämtliche Armaturen leicht erreichbar und einfach zu bedienen sein.

Praktisch sind zum Beispiel Einhebel-Mischbatterien mit Heißwassersperre, die zuverlässig vor Verbrühungen schützt. Darüber hinaus sollte das Waschbecken unterfahrbar sein und über eine ausziehbare Brause verfügen. Wird das Bad von mehreren Personen genutzt, ist zudem ein höhenverstellbares Waschbecken sinnvoll. Ablagen und Steckdosen dürfen nicht zu hoch angebracht werden. Gleiches gilt für den Spiegel, der im Idealfall mit einem Kippmechanismus ausgestattet ist.

Tür und Boden barrierefrei gestalten

Tipp 3: Die Tür eines altersgerechten Badezimmers muss mindestens 90 Zentimeter breit sein, damit Personen mit Rollator oder Rollstuhl mühelos hindurch gelangen. Es ist ratsam, die Türschwelle zu entfernen, um die Stolpergefahr zu minimieren. Außerdem haben sich Türen bewährt, die nach außen geöffnet werden: Kommt es zum Notfall, kann die gestürzte Person keinesfalls die Tür blockieren. Alternativ kann auch eine Schiebetür - jedoch ohne Bodenführungsschiene - montiert werden.

Tipp 4: Der Boden eines seniorengerechten Bads sollte sorgfältig geplant werden. Der Fachhandel bietet spezielle Fliesen mit mikrorauer Oberfläche an, die auch bei Nässe stabilen Stand gewährleisten. Auf Badteppiche sollte sicherheitshalber verzichtet werden. Außerdem ist darauf zu achten, dass keine Gegenstände herumstehen, über die der Nutzer des Badezimmers stolpern könnte.

Tipp 5:
Die ideale Höhe eines WC-Sitzes liegt laut DIN-Norm bei rund 48 bis 55 Zentimetern. Für Rollstuhlfahrer ist hingegen eine Sitztiefe von ungefähr 70 Zentimetern optimal, da sich der Wechsel vom Rollstuhl zum WC dann besonders einfach gestaltet. Praktisch - aber auch sehr kostspielig - ist ein höhenverstellbarer Toilettensitz. Außerdem bietet der Handel Toiletten mit hochklappbaren Armlehnen an.

Für die nötige Sicherheit beim Hinsetzen und Aufstehen sorgen Halterungen und Griffe, die an mehreren Stellen im Toilettenbereich montiert werden sollten. Dabei ist zu berücksichtigen, ob der Nutzer Links- oder Rechtshänder ist. Gleiches gilt für die Toilettenpapierhalterung und den Schalter für die Toilettenspülung: Er muss problemlos erreichbar sein und sollte daher entweder seitlich oder am Boden angebracht werden.

Für ein Höchstmaß an Selbstständigkeit

Auch Senioren möchten im Alltag nicht auf ihre Selbstständigkeit verzichten. Ein altersgerechtes und möglichst barrierearmes Badezimmer ermöglicht es ihnen, die tägliche Körperhygiene eigenständig durchzuführen und sich dadurch ein wichtiges Stück Lebensqualität zu bewahren.

Weitere Informationen zum Thema barrierefreies Wohnen bietet eine Informationsbroschüre (PDF-Download) des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.

 

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