DDR Museum

Das DDR Museum entwickelte sich seit seiner Eröffnung zu einem der meistbesuchten Museen Berlins und ist einzigartig in mehrerer Hinsicht.

Einzigartig interaktiv

Der Besucher betrachtet nicht einfach nur Vitrinen, sondern muss aktiv teilnehmen, um die Ausstellung zu erleben. Exponate können und sollen angefasst, Objekte benutzt, Klappen geöffnet und Schubladen aufgezogen werden. Überall gibt es etwas zu entdecken, zu berühren, zu erleben. Der Besucher wird mitgenommen auf eine spannende Zeitreise in die sozialistische Vergangenheit und taucht dabei ein in die realen Verhältnisse der DDR. Das eigene Wissen wird erweitert, Klischees überdacht und Geschichte hautnah erlebt – Geschichte zum Anfassen.

Einzigartig fokussiert

Als einzigartig interaktives Museum zeigt das DDR Museum das Leben in der DDR in all seinen Facetten. Vom durchherrschten Alltag bis hin zu den politischen Strukturen vermittelt das Museum das Leben in einer Diktatur. 16 Millionen DDR-Bürger haben aber nicht nur zwischen Knast und Spreewaldgurken gelebt, sondern sich Freiräume geschaffen und sich in verschiedenen Situationen arrangiert – sie haben gelebt. Daher zeigt die Ausstellung Geschichte aus der Perspektive der Bevölkerung und legt ihren Fokus auf die alltäglichen Konsequenzen der politischen Entscheidungen der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Der gewählte kulturhistorische Blickwinkel ist nah dran am Menschen und geht weit über eine reine Darstellung der historischen Fakten hinaus.

Geschichte zum Anfassen

Die Dauerausstellung ist eine interaktive und inszenierte Ausstellung, welche den Besucher einlädt, die realen Verhältnisse in der DDR selbst zu erleben. Sie ist nicht chronologisch, sondern thematisch gegliedert: 27 Themenmodule skizzieren die DDR: Grenze, Berlin, Verkehr, Jugend, Bildung, Arbeit, Konsum, Staatssicherheit, Bauen, Wohnen, Familie, Medien, Mode, Freizeit, Kultur, Urlaub, Umwelt, Partei, Wirtschaft, Staat, Ideologie, Armee, Bruderstaaten, Mauer, Opposition, Strafvollzug, und Obrigkeit. In jedem Bereich finden sich originale Exponate, die Geschichten über das Leben in der DDR erzählen.

Über eine Eingangsebene tritt der Besucher hinab in den ersten Teil der Ausstellung. Es erwartet ihn eine Plattenbausiedlung im Maßstab 1:20. Was auf den ersten Blick grau, trist und monoton wirkt, ist bei näherer Betrachtung nur Hülle für eine lebendige Alltagskultur. Die Plattenbauten sind Raumteiler und Vitrinenschränke zugleich, die mit der Benutzung durch Besucher Einblicke in ihr Inneres und Privates erlauben.
Nachdem der Besucher dann die »Nebelwand der Bürokratie« – einen Fogscreen, der alte und neue Ausstellung trennt – durchtreten hat, gelangt er ins Halbrund der Macht und sieht: Im Zentrum sitzt die Partei. Besucher können dort den Platz der Parteisekretäre einnehmen und lernen die Arbeit der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands kennen.

Unter den wachsamen Augen von Marx, Engels und Lenin erlebt der Besucher die »Macht des Raumes« und um das Zentrum herum versammeln sich im Halbkreis die unterschiedlichen Themenbereiche. Er taucht immer tiefer ein und bekommt immer detailliertere Einblicke hinter die propagandistische Fassade der sozialistischen Diktatur. Es lassen sich Türen, Klappen und Schubladen öffnen, die Exponate, Erklärungen, Medien und Multimediainstallationen zum Vorschein bringen. Letztendlich dringt der Besucher ein in die Thematik, überwindet das propagandistische Selbstbild der DDR-Führung und wird konfrontiert mit all den Dingen, welche der Staat vor seinen Bürgern zu verheimlichen versuchte.

Historische Objekte

Highlights der Ausstellung sind beispielsweise ein Trabi und ein Funktionärs-Volvo zum Hineinsetzen und Virtuell-fahren, das authentische Plattenbauwohnzimmer, einer der ersten 1-Megabit-Chips der DDR, der Filmprojektor aus dem Staatsratsgebäude und die Druckmaschine der oppositionellen Umweltbewegung. Authentizität vermitteln Originale aus dem Alltag: eine gefüllte Schultasche, ein Tagebuch des Mangels oder Dederon-Kleider.

Die Sammlungen des Museums umfassen derzeit ca. 210.000 Objekte (Stand 04/2013), die inventarisiert werden, um sie auch externen Wissenschaftlern, anderen Kulturinstitutionen und zu Forschungszwecken zur Verfügung zu stellen. Sie stammen zum überwiegenden Teil aus privaten Haushalten, die dem Museum ihre »Lebensgefährten« vermacht haben. Tausende unterschiedliche Spender haben auf diese Weise Objekte für die Nachwelt bewahrt.

Museumspädagogische Angebote

Das DDR Museum legt großen Wert auf die pädagogische Leistung seiner Ausstellung und ergänzt sein Angebot durch unterschiedliche museumspädagogische Angebote: Führungen durch das Museum und Stadtführungen außerhalb, Workshops, Zeitzeugengespräche und vieles mehr. Führungen und Zusatzangebote werden in 15 unterschiedlichen Sprachen angeboten. Das Besucherzentrum bietet bis zu 50 Personen gleichzeitig die Möglichkeit zu Recherchen, Workshops, Seminaren, Unterrichtsstunden, Diskussionen oder Filmvorführungen.

Weitere Informationen unter www.ddr-museum.de



 
Text und Bilder: © DDR Museum