Das Elbsandsteingebirge

Dieser Landschaft wohnt ein Zauber inne. Wer sich ihm einmal hingegeben hat, wird seine Sehnsucht nie mehr los. Herrliche Felsformationen erstrecken sich gen Himmel.

Von Regen und Wind sanft abgerundet, erinnern sie an übergroße Kleckerburgen. Lang gestreckte Tafelberge, markante Vulkankegel und wildromantische Schluchten machen die Sächsisch-Böhmische Schweiz zum Natur-und Wanderparadies. Auf über 600 Kilometern erschließt sich ein gut markiertes Wegenetz, das Naturfreunde durch die Nationalparkregionen in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz führt.

Die ersten Reisenden zieht es Mitte des 18. Jahrhunderts in die pittoreske Felsenwildnis. Staunend und voller Bewunderung für dieses Meisterwerk der Natur kehren sie heim - unter ihnen auch die Schweizer Künstler Adrian Zingg und Anton Graff. Der malerische Landstrich weckt in ihnen Erinnerungen an das Alpenland in ihrer Heimat. Fortan schwärmen sie von diesem Meisterwerk der Natur und geben ihm den Namen Sächsische Schweiz.

Den Spuren der Schweizer folgen ganze Künstlerscharen. Die Landschaft bietet nicht nur eine reizvolle Felsencharakteristik. Sie ist ein bildreicher und farbenfroher Spielball von Tages- und Jahreszeiten. Dieses Märchen aus Stein halten die Künstler der Romantik auf Leinwänden, in Literatur und Musik fest. So zieht es den naturverbundenen Maler Caspar David Friedrich Anfang des 19. Jahrhunderts ins Elbsandsteingebirge und es entsteht sein bekanntes Selbstporträt „Wanderer über dem Nebelmeer“. Streifzüge unternehmen auch der Dichter Hans Christian Andersen oder der Komponist Carl Maria von Weber. Die Landschaft ist ein Sinnbild der Kunstphilosophie jener Zeit, der Sehnsucht nach der Natur, nach Märchen und Mythen.
Was die Künstler damals faszinierte, begeistert noch heute. Ihrer Route - dem sogenannten Malerweg - kann gefolgt werden. Er verbindet die schönsten und aussichtsreichsten Punkte und ist zugleich die traditionsreichste Wanderroute in der Sächsisch-BöhmischenSchweiz. Ein Grund, warum er zum beliebtesten Wanderweg Deutschlands gekürt wurde. So führt er zum Beispiel auf ein gewaltiges Felsenmassivzu - die Bastei mit der Basteibrücke, das Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz. Wer bis dahin wegen ihrer schroffen Eigenschaften noch keine Felsen liebte, tut es spätestens jetzt. Das Panorama auf das Elbtal und die gegenüberliegenden Gebirgszüge überwältigt. Bei guter Sicht können Besucher bis über die Grenze von Sachsen nach Tschechien schauen. In der Böhmischen Schweiz hört die Natur mit ihren wunderbaren Felsformationen und wilden Schluchten nicht auf. Was die Bastei in der Sächsischen Schweiz, ist das gigantische Prebischtor für die Böhmische Schweiz.
Auf Sächsischer Seite liegt unweit der Bastei die Felsenbühne Rathen. Die Kulisse für die perfekte Mischung aus Theaterspektakel und Naturschauspiel bilden die Felsen des Wehlgrundes. Unter den Augen der bis zu 2.000 Zuschauer wird dort der Wildwestromantik von Karl-May-Klassikern gefrönt, jagen Pferde durch die Prärie, kämpfen Indianer und Banditen. In zauberhaften Märcheninszenierungen warten große und kleine Beobachter schließlich auf das ersehnte Happy End. Und nicht zuletzt kommen Freunde der Opernmusik voll und ganz auf ihre Kosten.

Neben der Felsenbühne Rathen ist ein kulturhistorischer Abstecher für Besucher ein Muss. Sächsische Geschichte in ihrerspannendsten und schönsten Form lässt sich am besten in den „5 ohnegleichen“ erleben - den Burgen, Schlössern und Gärten der Region. Trutzig erhebt sich da die Festung Königstein auf dem gleichnamigen 9,5 Hektar großen Felsplateau. Früher lebten hier Soldaten mit ihren Familien wie in einer kleinen Stadt. Der prachtvolle Barockgarten Großsedlitz, das malerische Schloss Weesenstein, die geheimnisvolle Burg Stolpen und das ländlich gelegene Barockschloss Rammenau runden das Fünfer-Ensemble ab. Hier spielt mitunter auch die Musik. Dann nämlich, wenn das Festival „Sandstein und Musik“ mit seinen hochkarätigen Ensembles und Musikern von März bis zum Spätherbst an außergewöhnlichen Orten in der Region stattfindet.
Wer es lieber sportlich, aber nicht unbedingt die Wanderschuhe mag, kann in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz auch anderweitig aktiv werden. So hat Jean Claude Droyer das Elbsandsteingebirge als „das schönste Klettergebiet der Erde“ bezeichnet. Mehr als 1.100 Kletterfelsen mit ca. 18.000 Routen machen „Freeclimbing“ heute in allen Facetten möglich. Doch die kühle Bergluft ist nicht jedermanns Sache. Frischen Wind kann man sich auch beim Radfahren um die Nase wehen lassen. Und warum nicht gleich auf einem der beliebtesten Radwege Deutschlands in die Pedaletreten? Der Elberadweg zieht sich über 860 Kilometer entlang der Elbe - von Cuxhafen an der Nordsee nach Schöna in die Sächsische Schweiz und weiter durch die Böhmische Schweiz bis ins Riesengebirge zur Quelleder Elbe. Die Kilometer im Elbsandsteingebirge garantieren eindrucksvolle Aussichten auf eine ursprüngliche Natur inmitten eines zerklüfteten Felsencanyons.

Heute werden jährlich 1,3 Millionen Übernachtungsgäste allein in der Sächsischen Schweiz gezählt. Das touristische Konzept für die Sächsisch-Böhmische Schweiz heißt „sanfter Tourismus“, damit in den Nationalparkregionen all daserhalten bleibt, wovon die ersten Reisenden schon im 18. Jahrhundert schwärmten.
Information und Buchung:

Tourismusverband Sächsische Schweiz
Bahnhofstraße 21, 01796 Pirna
Telefon: +49 3501 4701-47
E-Mail: info@saechsische-schweiz.de
Internet: www.saechsische-schweiz.de



Text und Bilder: © Tourismusverband Sächsische Schweiz; Bild 1: Silvio Dittrich; Bild 2: Yvonne Brückner; Bild 3: Michael Bader