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Mann hält sich Hände am Bauch

Der Leistenbruch

Ein Leistenbruch ist eine der am häufigsten vorkommenden chirurgischen Erkrankungen des Menschen und es erkranken jährlich 0,5 Prozent der Bevölkerung daran. Weitere Informationen über den Leistenbruch findet ihr in diesem Artikel. Generelle Informationen, Leistenbruch Symptome und vieles weitere haben wir für Sie zum Thema Leistenbruch zusammengetragen.

Allgemeines zum Leistenbruch

Ein Leistenbruch, auch Leistenhernie oder Inguinalhernie genannt, ist ein Eingeweidebruch in der Leistengegend. Durch eine Bruchpforte treten Teile der Eingeweide aus der Bauchhöhle hervor, sind dabei aber immer noch durch das Bauchfell eingeschlossen. Ein Leistenbruch kann auf zweierlei Wegen entstehen.

Zum einen kann er angeboren sein. Hier besteht die Schwachstelle von Geburt an, bedingt dadurch, dass der innere Verschluss der Bauchwand in der Entwicklung des Fötus unvollständig geblieben ist, dass Bauchfell hat sich also nicht vollständig verschlossen und dadurch ist der Leistenbruch angeboren. Zum anderen kann eine Leistenhernie erworben sein, tritt dann aber erst in höherem Alter auf. Sie entsteht durch eine im Laufe des Lebens entstandene Schwäche in der Bauchwand. Mögliche Faktoren sind eine Operation mit Bauchschnitt. Die darauffolgenden Vernarbungen können die Funktion und Beweglichkeit der Bauchwandmuskulatur einschränken. So können Drucksteigerungen nicht mehr optimal aufgefangen werden und ein Leistenbruch vorfallen. Aber auch Bindegewebsschwäche und anatomisch bedingte Schwäche sind mögliche Ursachen für einen Leistenbruch.

Der Leistenbruch entsteht meistens in der Kombination von einer Schwäche und erhöhtem Druck. Mögliche Grunde für einen erhöhten Druck sind Husten, Erbrechen, Heben schwerer Lasten, Schwangerschaft oder Übergewicht.

Generell kommt der Leistenbruch bei Frauen deutlich seltener vor als bei Männern, 90 % aller Leistenbrüche entfallen auf Männer. Dazu kommt noch, dass eine Hernie bei Männern deutlich früher vorkommt als bei Frauen. Am häufigsten treten Hernien bei Männern im Alter von 50-69, bei Frauen im Alter von 60-79. Die meisten Fälle von Leistenbruch treten im Erwachsenenalter auf, jedoch entfallen 3 % auf Kinder. Viele sind mit einer angeborenen Leistenhernie zur Welt gekommen.

Leistenbruch Symptome

Eine Leistenhernie macht sich durch eine Ausstülpung in der Leistenregion bemerkbar. Diese ist in der Regel sichtbar und gut zu ertasten. Im Normalfall lässt sich die Ausstülpung des Leistenbruchs wieder zurück in die Bauchhöhle drücken, und das ohne Probleme. Die Schwellung ist abends oder nach körperlicher Belastung größer als zum Beispiel morgens.  

Neben dieser Schwellung eines Leistenbruchs, macht sich ein Leistenbruch durch ein leichtes Druckgefühl und einen ziehenden Schmerz bemerkbar. Das Druckgefühl und der Schmerz verstärken sich, wenn der Druck auf den Bauchraum erhöht wird, zum Beispiel beim Husten, Lachen oder wenn schwere Lasten gehoben werden.
Ausgeprägte Symptome eines Leistenbruchs treten erst dann auf, wenn Eingeweide, wie Teile des Darms, in der Bruchpforte eingeklemmt sind, sich also eine Inkarzeration gebildet hat. Erst dann entstehen starke Schmerzen, vielfach in der Kombination mit Übelkeit und Erbrechen. An dieser Stelle wird die Leistenhernie zu einem akuten Notfall und sollte unverzüglich chirurgisch behandelt werden.

Untersuchung des Leistenbruchs

Bei dem Verdacht auf einen Leistenbruch sollte man dringend einen Arzt aufsuchen. Der Leistenbruch ist, durch die Auswölbung nach außen, leicht zu erkennen. Es reicht hier in der Regel eine körperliche Untersuchung aus. Bei vielen Betroffenen zeichnet sich die Hernie deutlich ab, wenn diese stehen oder liegen. Spätestens beim Husten oder Pressen ist die Bruchstelle deutlich zu erkennen.

Manchmal ist eine zusätzliche Untersuchung der Hernie durch einen Ultraschall nötig. Die ist meistens der Fall wenn der Leistenbruch nicht gut zu erkennen ist. Ursachen dafür können ein sehr kleiner Leistenbruch, Übergewicht oder eine straffe Bauchdecke sein.

Leistenbruch OP

Bei einem Leistenbruch ist eine Operation das Mittel der Wahl. Ein Leistenbruch bildet sich nicht von selbst zurück und kann zu den oben beschriebenen Nebenwirkungen führen, wie dem Einklemmen des Darms führen. Diese Inkarzeration beschreibt das Einklemmen des Darms, wobei der Darm nicht mehr vollständig mit Blut versorgt wird und absterben kann. Um dies zu verhindern operieren Ärzte die Hernien. Manchmal kann mit einer Operation auch noch gewartet werden, wenn keine Auffälligkeiten vorliegen und die Hernie noch nicht zu weit ausgeprägt ist.

Bei der Operation gibt es verschiedene Varianten. Vor ab ist aber zu sagen, dass eine Leistenbruch-Op eine sichere Methode ist, deren Erfolgsquote bei 95 % liegt.
In der Regel erfolgt der Eingriff unter Vollnarkose, nur sehr kleine Hernien können auch unter einer örtlichen Schmerzbetäubung operiert werden. Bei gesunden Menschen ist auch eine ambulante Operation der Leistenhernie möglich.

Das Ziel einer Leistenbruch-OP ist es, die Bauchwand hinter dem Leistenkanal zu verstärken. Grob lassen sich die Verfahren in offene und minimal-invasive Verfahren unterteilen.

Bei einer offenen Operation setzt der Operateur meist einen sieben bis zehn Zentimeter langen Schnitt im Bereich der Leiste an, und verstärkt dann den Leistenkanal. Nach Schouldice wird zum Beispiel der Bruchinhalt in den Bauchraum zurückgedrängt und die Bruchpforte vernäht.  Der Leistenkanal wird dann verstärkt, in dem der Operateur Bindegewebsteile der Bauchmuskulatur über die Bruchstelle zieht und fixiert. Bei Bassinis Methode wird ebenfalls der Bruchinhalt zurück in den Bauchraum gedrängt. Der Leistenkanal wird verstärkt, in dem Bauchmuskeln mit dem Leistenband vernäht werden. Die Operationsmethode nach Lichtenstein drängt zunächst ebenfalls den Bruchinhalt in den Bauchraum zurück. Der Leistenkanal wird verstärkt, in dem der Operateur ein Kunststoffnetzt mit der Bauchwand vernäht.
Bei den minimal-invasiven Methoden macht der Operateur drei kleine Schnitte in der Bauchdecke durch die er mit seinen Instrumenten dringt. Bei der TAPP und bei der TEP Technik werden jeweils ein Netz im Bauchraum angebracht. Bei der TAPP Methode wird das Netz mit Metallclips über der Bruchpforte befestigt. Bei der TEP Methode platziert der Operateur zwischen Muskulatur und Bauchfell über die Bruchstelle. Hier muss das Netz nicht zusätzlich befestigt werden, da die anatomischen Strukturen das Netz von alleine halten.

Generell sind alle Operationsverfahren für die Leistenhernie geeignet, jedoch hängt die Wahl des Verfahrens von einigen Faktoren ab. Diese Faktoren sind unter anderem die Größe der Hernie oder der Gesundheitszustand der betroffenen Person.

Nach der Leistenbruch Operation

Nach der Operation der Leistenhernie ist eine Schonfrist gesetzt. Wie lang diese ausfällt hängt von dem OP-Verfahren ab. Im Besonderen sollte auf das Heben und Tragen von schweren Lasten verzichtet werden. Schwimmen, Baden und Saunieren sollten über 14 Tage unterlassen werden, um die Wundheilung nicht zu gefährden. Ansonsten ist eine relativ schnelle Belastung möglich, die aber immer mit dem Arzt direkt besprochen werden sollte.

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