Deutsches Marinemuseum

Seit 2010 präsentiert sich das erweiterte Deutsche Marinemuseum mit einer neuen Dauerausstellung im neuen Gewand. 2011 wurde es dafür mit einem Preis der Niedersächsischen Sparkassenstiftung ausgezeichnet und in das Museumsregister des Landes Niedersachsen aufgenommen.

Menschen – Zeiten - Schiffe

Das erste Exponat, dem Sie im Deutschen Marinemuseum begegnen, ist ein U-Boot. Allerdings ein sehr kleines U-Boot. Es ist so klein, dass es seinen zwei Besatzungsangehörigen nicht einmal Platz zum Ausruhen im Liegen bot. Es ist sogar so klein, dass es heute bequem in einem einstöckigen Gebäude Platz findet. Es steht in seltsamem Kontrast zu den großen Schiffen im Freigelände, die schon bei der Anfahrt unübersehbar sind. Man fragt sich, wie seine Besatzung früher mehrere Tage darin unterwegs war – fast ohne Schlaf, ohne Verbindung zum Festland und mit einem höchst riskanten Auftrag von ungewissem Nutzen: dem Kampf gegen britische Schiffe im Ärmelkanal während des Zweiten Weltkrieges. Das Schicksal der beiden Soldaten, die mit diesem Boot zur See fuhren, ist unbekannt: kaum mehr als ein Stiefel, eine nachträglich wieder zusammengeflickte Lederjacke, ein angekauter Bleistift und ein Zigarettenetui ist von ihnen neben ihrem Boot gefunden worden. Allerdings in der Ostsee, was ein Unglück während der Ausbildung vermuten lässt. Eingangs des neu gestalteten Deutschen Marinemuseums werden diese Dinge neben dem gehobenen und restaurierten U-Boot in einer Bodenvitrine ausgestellt.
Ein nachdenklich stimmender Auftakt zu dem weiteren Museumsrundgang, der unter dem Motto Menschen – Zeiten – Schiffe mit der wechselvollen Geschichte der deutschen Marinen im Spiegel der deutschen und internationalen Geschichte vertraut macht. Er erzählt von ihren wechselnden Aufgaben, von bekannten Offizieren wie Alfred von Tirpitz und Karl Dönitz ebenso wie von kleinen Leuten, deren Namen keiner mehr kennt. Er berichtet von stolzen Schiffen wie der BISMARCK und dem Kleinen Kreuzer EMDEN und gibt Einblick in Alltags- und Lebensbedingungen an Bord, aber auch in die Ausnahmesituation des Kampfes und deckt die Entstehung von Legenden und Mythen auf.

Der Rundgang endet im Freigelände, wo mehrere Schiffe im Original besichtigt werden können: Etwa das Unterseeboot U 10 oder der Lenkwaffenzerstörer Mölders, auf dem 334 Soldaten dienten. Er ist Deutschlands größtes Museumskriegsschiff und war zuletzt sogar im Kampf gegen den Terrorismus im östlichen Mittelmeer eingesetzt, der heute noch andauert.
Nach soviel spannender Geschichte laden das neue Museumscafé zum Verweilen oder die museumseigenen Barkassen Neptun und Poseidon zu marinehistorischen Hafenrundfahrten durch Wilhelmshavens Häfen und die ehemalige Kaiserliche Werft, das heutige Marinearsenal ein.

Allen, die noch mehr Seeluft schnuppern wollen, bietet das Museum Törns auf seinem eigenen Traditionssegler an, der ehemals in der Offizierausbildung eingesetzten Nordwind.

Deutsches Marinemuseum
Südstrand 125
26382 Wilhelmshaven
Tel.: (0 4421) 400 84 0
Fax: (0 44 21) 400 84 99
E-Mail: info@marinemuseum.de
www.marinemuseum.de


Öffnungszeiten
01. April - 31. Oktober
täglich 10.00 - 18.00 Uhr
01. November - 31. März
täglich 10.00 - 17.00 Uhr

Eintritt
Erwachsene € 9,50 EUR
Kinder von 6 bis 14 Jahren € 5,00 EUR
Familienkarte € 22,00 UR

 

Text und Bilder: © Deutsches Marinemuseum