Die letzte Ruhe: Die Kosten für eine Bestattung in Deutschland

Er gehört unausweichlich zum Leben dazu – der Tod. Obwohl sich jeder Mensch damit konfrontiert sieht, weichen die meisten Menschen diesem Thema aus. Dabei kann die Auseinandersetzung mit dem Thema viele offene Fragen klären und Angehörige nach dem Tod unterstützen.

Wer sich detailliert mit dem Thema Tod und Bestattung auseinandersetzt, ist oftmals überrascht von der Höhe der Kosten für eine Beisetzung. Die würdevolle und angemessene Beisetzung muss nicht an den Kosten scheitern. Eine Bestattungsvorsorge sollte wie das eigene Testament für jeden Menschen selbstverständlich sein. 

Die Kosten einer Beisetzung

Zwischen 7.000 und 8.000 Euro fallen für die Beerdigung eines Menschen in Deutschland an. Die Kosten variieren stark und sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Zu einem Drittel tragen die Friedhofsgebühren zu den Gesamtkosten bei. Sie setzen sich aus folgenden Einzelposten zusammen:

  • Kosten für Friedhof inklusive Beisetzungsgebühren und Grabkosten
  • Kosten für Friedhofsgärtner für die gesamte Liegedauer
  • Kosten für Floristen
  • Kosten für das Bestattungsinstitut inklusive Überführung, Sarg oder Urne und Dokumentation
  • Kosten für einen Steinmetz
  • Weitere Kosten für Traueranzeige, Kirche, Leichenschmaus etc.

Viele der aufgeführten Posten sind bei einer Bestattung unausweichlich und in jedem Fall zu bezahlen. Wie hoch die finanzielle Belastung schlussendlich ist, hängt von den individuellen Wünschen des Verstorbenen oder seiner Angehörigen ab. 

Sterben in Städten ist teuer

Die Friedhofsgebühren sind der größte Einzelposten. Wie stark sie zu Buche schlagen, hängt wesentlich vom Ort der Bestattung ab. Festgelegt werden die Gebühren von der jeweiligen Kommune oder Stadt, in der der Verstorbene beigesetzt wird. Die teuerste Stadt in Deutschland zum Sterben ist Köln. Mehr als 2.700 Euro verlangt die Metropole am Rhein mit dem Kölner Dom für eine Beerdigung. Die Kosten für eine Urnenbeisetzung sind nur geringfügig preiswerter. Generell ist eine Bestattung in Großstädten deutlich teurer als auf dem Land. Bestattungen in München oder Münster sind teurer als in vielen ostdeutschen Städten. Die Gebühren liegen in Frankfurt/Oder unter 1.000 Euro und sind somit mehr als 2.000 Euro geringer als in Köln. Eine Ausnahme unter den Großstädten stellt Berlin dar. Die Gebühren für ein Grab sind in der Bundeshauptstadt auf dem Niveau vieler ostdeutscher Städte. 

Vorsorge ermöglicht würdevolle Beisetzung

Wer seine Beerdigung bereits zu Lebzeiten plant und bezahlt, schließt mit einem ausgewählten Bestatter einen Vorsorgevertrag ab. Er greift im Falle des eigenen Todes und regelt die gesamte Bestattung. Mit einer Bestattungsvorsorge schützt der Sterbende seine Hinterbliebenen vor hohen Kosten und nimmt ihnen eine schwere Last in der Trauerphase. Viele Gründe sprechen dafür, die eigene Bestattung mit einer Vorsorge zu planen. Für immer mehr Familien in Deutschland ist es nicht möglich, die Bestattung eines Angehörigen zu bezahlen. Es steigt die Zahl der Anträge von Menschen, die finanzielle Hilfe für die Beisetzung eines Angehörigen beantragen. Können die Hinterbliebenen die Kosten für eine würdevolle Beisetzung nicht tragen, übernimmt das jeweilige Sozialamt der Stadt die Kosten komplett oder teilweise.

Die Kritik an den als Armenbegräbnissen bezeichneten Beisetzungen ist groß. Es gibt keinen bundesweiten Standard, wie ein würdevolles Armenbegräbnis auszusehen hat. Angesichts einer steigenden Altersarmut in Deutschland wird die Zahl solcher Gräber in Zukunft weiter steigen. Abgeordnete verschiedener Parteien im Deutschen Bundestag in Berlin fordert daher bundesweit gültige Standards für Armenbegräbnisse.