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Garten mit Zaun

Garten Heiliger Pflanzen

Ein Garten, der eine Geschichte erzählt – das ist unsere Wunschvorstellung. So hoffen wir, können Sie den Bibelpflanzengarten der St. Mariengemeinde erleben. Den Garten als grünen Sehnsuchtsort und die Faszination biblischer Figuren und christlicher Legenden zusammenführen - das ist es, was wir gerne umsetzen wollen.

heilige Pflanzen

Etwa 110 Pflanzen fanden Erwähnung im Alten und Neuen Testament. Teils konnten sie aus sprachlichen Gründen keiner Art zugeordnet werden, teils innerhalb der pflanzlichen Systematik nur einer Gattung und nicht einer spezifischen Art. 
Doch viele können eindeutig benannt werden: z.B. der Feigenbaum ohne Frucht, den Jesus verfluchte, der Maulbeerbaum, in den Zachäus stieg, der Rizinus, unter dem der verärgerte Jona Schatten suchte. 

Daneben haben wir eine zweite Gruppe von Arten aufgenommen, die eigentlich nicht zu den „klassischen Bibelpflanzen“ zählen, da sie nicht zu der Flora gehören, die im Heiligen Land heimisch ist. Hier handelt es sich stattdessen um bei uns heimische Arten, deren Aussehen der mittelalterlichen Frömmigkeit Anlaß bot, einen Zusammenhang zu Figuren des Glaubens herzustellen. 

Alles weckte ein Gottesbewußtsein - was es möglich machte, Pflanzenattribute mit den Lebenswegen der heiligen Familie und der Heiligen zu kreuzen.

So wurden auffallende Merkmale wie Färbung, Form oder Geruch mit Geschichten belegt, die ein Handeln der Figuren des Glaubens bezeugen. Legenden erzählten dann oft von der Begegnung von Pflanze und Heiligen und davon, welche Spuren der Pflanze danach in ihrem Erscheinungsbild blieben. Diese Verbindung, die hergestellt wurde, schlug sich dann nieder in dem deutschen Pflanzennamen der jeweiligen Art.

So erkannte man in dem Blütenkolben des Aronstabs den zauberkräftigen Stab von Moses Bruder.  Die merkwürdigen Vertiefungen am Wurzelstock des Salomonssiegels sind die Abdrücke des Siegels eben jenes Königs Salomo. Die roten Streifen, die mitunter in der Blüte der Ackerwinde zu sehen sind, rühren von dem roten Weine her, den die Mutter Gottes einmal in Ermangelung eines echten Glases aus dem Blütenkelch trank. In Erinnerung hieran heißt die Pflanze auch Mutter Gottes Trinkbecher. Der rötliche Stengelsaft des Tüpfel-Johanniskrauts sind die Tränen, die die Pflanze bis heute aus Trauer um die Enthauptung des Täufers vergisst. 

Die Beschäftigung mit diesen Pflanzen mag eine Brücke bilden, um sich in diese mächtige Religiosität  hinein zu versetzen mit ihrem schrankenlosen Bedürfnis allem Heiligen bildliche Gestalt zu verleihen und alles zu ihm hin in Beziehung zu setzen. 

Vielleicht kann der Garten eine kleine Tür zu dieser Form der Spiritualität aufstoßen…kommen Sie doch vorbei und lesen Sie die vollständigen Geschichten auf den Texttafeln!

Ergänzend finden Sie dort Informationen zu Ökologie, Standort und medizinischer Verwendung der Pflanzen.

Über den auf den Tafeln abgebildeten QR-Code (oder auch die Homepage bibelgarten.marienkirche.de) können Sie die biblischen Texte zu den „klassischen Bibelpflanzen“ übrigens auch hören.

Der Bibelpflanzengarten will auch einen kleinen Beitrag zur ökologischen Vielfalt in der Stadt leisten. Daher finden Sie in den Beeten auch viele insektenfreundliche Wildpflanzen.

Öffnungs­zeiten und Preise

Der Garten ist jeden Tag von 8 bis 20 Uhr frei zugänglich.

Der Eintritt ist frei.

©Bibelgarten

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