Leben ohne Gallenblase

Die Gallenblase muss entfernt werden. Ist die Gallenblase wichtig und wofür ist die Gallenblase eigentlich gut? Und ist die Gallenblase lebensnotwendig? Dies sind Fragen, die sich bei der Nachricht, dass die Gallenblase entfernt werden muss stellen. Alles zum Thema Leben ohne Gallenblase erfahren Sie hier.

Leben ohne Gallenblase

Ein Leben ohne Gallenblase

Zu Erst soll es aber um die Gallenblase direkt gehen. Die Gallenblase ist im Bauchraum unterhalb der Leber zu finden und ist ca. 8 - 12 cm lang und 3 - 4 cm breit. Anatomisch lässt sich die Gallenblase in die Grube, den Körper und den Hals unterteilen. Die Gallenblase ist mit Leber sowie Zwölffingerdarm verbunden und ein wichtiger Bestandteil in der Verdauung.

Wozu braucht man eine Gallenblase?

Die Gallenblase speichert die in der Leber produzierten Gallensäfte und gibt diese an den Zwölffingerdarm ab, sobald nach einer Mahlzeit die Verdauung einsetzt. Die Leber produziert die Gallenflüssigkeit rund um die Uhr. Da aber nie sämtliche Gallenflüssigkeit direkt gebraucht wird, wird die Gallenflüssigkeit in der Zwischenzeit  in der Gallenblase gelagert. Die Gallenblase fasst bis zu 80 ml. Dies reicht aber nicht im Ansatz für die 500 bis 1.000 ml, die die Leber täglich produziert. Um mehr der wichtigen Gallenflüssigkeit speichern zu können, entzieht die Gallenblase der Galle ein Teil des Wassers, sodass konzentrierte Galle, bestehend aus Gallensäure, Phosopholipie, Gallenfarbstoffe und Cholesterin übrig bleiben. Sobald der Körper eine Mahlzeit zu sich nimmt, gibt die Leber Gallenflüssigkeit an den Dünndarm ab. Ist dies zu wenig Gallenflüssigkeit, wenn es zum Beispiel eine sehr fetthaltige Mahlzeit ist, gibt die Gallenblase portionsweise Gallenflüssigkeit an den Zwölffingerdarm ab und unterstützt so die Verdauung des Fettes. Die Gallenflüssigkeit trägt dazu bei, dass die Fetttröpfchen verkleinert werden, umso  besser verdaut werden zu können.  Die eigentliche Verdauung übernehmen dann Enzyme der Bauchspeicheldrüse und die Fermente des Dünndarms.

Gallenblase entfernen

Für die Entfernung der Gallenblase kann es verschiedene Gründe geben. Wenn man eine Cholezystektomie, also die Entfernung der Gallenblase in Betracht zieht, können Gallensteine, Gallenkoliken oder Gallenblasenentzündungen die Gründe sein. Die Methode, welche in den letzten Jahren etabliert wurde, ist die laparoskopische Gallenblasenentfernung. Dabei wird durch einen Schnitt in den Bauchnabel das Laparoskop in den Bauchraum eingeführt und durch drei weitere kleine Schnitte am Rippenbogen werden weitere chirurgische Instrument eingeführt um die Gallenblase zu entfernen.  Die Entfernung der Gallenblase ist inzwischen soweit vereinfacht und fortgeschritten, dass sie zu den Routineeingriffen der Medizin zählt. Aber die Gallenblase ist wichtig für die Verdauung. Was verändert sich also an der Verdauung bei einem Leben ohne Gallenblase?    

Verdauung ohne Gallenblase

Die Verdauung ohne Gallenblase ist an und für sich kein Problem, da die Gallensäfte nicht in der Gallenblase sondern in der Leber produziert werden. Jedoch fällt dadurch die Speicherfunktion der Gallenblase weg. Dies bedeutet in erster Linie, dass immer Gallensäfte in den Zwölffingerdarm gelangen, egal ob eine Mahlzeit zu verdauen ist oder nicht. Dadurch ist es möglich, dass die Schleimhäute dauerhaft gereizt werden, was bei manchen Patienten zu Durchfall führen kann.

Wenn aber eine Mahlzeit verdaut werden soll, dann ist eventuell zu wenig Gallenflüssigkeit vorhanden. Wenn es sich bei der Mahlzeit um eine durchschnittlich üppige Mahlzeit handelt, ist die Gallenflüssigkeit der Fettmenge nicht gewachsen und es ist zu wenig Galle vorhanden um alle Fette aufzuspalten. Dadurch gehen neben ungesunden auch die gesunden Fette nicht in die Verdauung über. Dadurch kann es zu einem Mangel kommen, der Nägel, Haut, das Energieniveau und weiteres in Mitleidenschaft zieht. Vielfach wird gesagt, dass die Ernährung weiter so laufen kann, wie bisher. Hier sollte man aber einhaken, da sich nur den Mangel an Gallenflüssigkeit nicht alle Mahlezeiten gleich gut verdauen lassen.

Ernährung ohne Gallenblase

In einem Leben ohne Gallenblase sollte man ein paar Ernährungstipps beachten. Ernährungsexperten raten zu kleineren Portionen auf mehrere Mahlzeiten verteilt. Der Vorteil an mehreren,  kleineren Portionen ist, dass so nicht zu viel Nahrung aufgenommen wird und die Gallenflüssigkeit die Nahrung besser aufspalten und verdauen kann, so dass keine wichtigen Nährstoffe verloren gehen. Experten raten hier zu fünf, abwechslungsreichen Mahlzeiten.

Zusätzlich raten Ernährungsexperten dazu, fettreiche Nahrungsmittel zu vermeiden.  Da die Gallenblase entfernt wurde, ist die Fähigkeit des Körpers Fett zu emulgieren, nicht mehr so reichlich vorhanden wie früher.

Wichtige Nahrungsmittel in einem Leben ohne Gallenblase sind frisches Gemüse, Hülsenfrüchte, Fruchtsäfte, Ganze Körner, keine Kuhmilch sondern eher Reismilch, Olivenöl und Brauner Reis. Dazu ist zu beachten, dass genügend getrunken wird, ca. 2 Liter. Diese 2 Liter Flüssigkeit sollten aber in der Hauptsache aus reinem Wasser bestehen. Softdrinks und ähnliches sollten vermieden werden.

Generell gilt auch hier, was für den Körper eh gut ist. Sport, viel trinken, wenig Stress und ballaststoffreiche und fettarme Ernährung bilden die Grundlage eines Lebensstils, der bei einem Leben ohne Gallenblase verfolgt werden sollte.

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