Naturpark Insel Usedom

Der Naturpark (ca. 500 km², mit 14 NSG) umfasst den gesamten deutschen Teil der Insel Usedom einschließlich Achterwasser, Insel Ruden, Halbinsel Struck, Kleines Haff, Peenestrom und angrenzendes Festlandufer. Das Hinterland der lebhaften Seebäder hat bis in die heutige Zeit nichts von seiner Ursprünglichkeit eingebüßt.

Kaum irgendwo lassen sich so viele verschiedene Landschaftsformen auf engstem Raum finden: Ostseestrand und Binnenküste, Seen und Moore, Buchenwälder und Dünenkiefern fügen sich mit kleinen Dörfern in einer alten Kulturlandschaft zu einem Mosaik, das durch seine Vielfalt überrascht. Die Insel Usedom zählt zu den vogelreichsten Gebieten Ostdeutschlands. Insgesamt wurden über 280 Arten beobachtet, 150 davon brüten auch hier. Allein 11 Greifvogel­arten brüten regelmäßig im Naturpark, darunter der Seeadler, der im Oder­mündungs­gebiet einen Verbreitungs­schwer­punkt hat.
Usedom ist reich an vorgeschichtlichen Funden. So wurden elf Großsteingräber aus der Jungsteinzeit registriert. Die Bronzezeit gehört zu den großen vorgeschichtlichen Epochen der Insel. Das bezeugen der Burgwall auf dem Golm und mehr als 90 bronzezeitliche Siedlungen. Nach dem Abzug der Germanen um 400 n.Chr. besiedelten um 700 n.Chr. Slawen die Region. 1128 erfolgte die Christianisierung durch Otto von Bamberg. Die Klöster brachten nahezu die ganze Insel in ihren Besitz. Nach der Reformation ging der Kirchenbesitz an das pommersche Herzoghaus über. Am 26. Juni 1630 landete der Schwedenkönig Gustav Adolf in Peenemünde. Usedom und Wollin kamen unter schwedische Herrschaft. 1720 kaufte der preußische König Friedrich Wilhelm I. beide Inseln sowie Altvorpommern bis zur Peene für 2 Millionen Taler. 1820 ist das Geburtsjahr des Badewesens in Swinemünde. Unterbrochen durch Kriege, entwickelte es sich seit dieser Zeit mit dem Tourismus zu einem strukturbestimmenden Wirtschaftszweig der Insel.

Nähere Informationen unter www.naturpark-usedom.de



 

Bilder: © Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie M-V; Fotografen: Nehls, Trieglaff, Schönert