Wilhelma

In der Wilhelma erleben Besucher rund 9.000 Tiere in mehr als 1.100 Arten sowie rund 7.000 grünende, blühende Pflanzenarten – und das inmitten eines ehemaligen Königsgartens mit dem Flair von 1001 Nacht.

Denn die Wilhelma ist kein Zoo im herkömmlichen Sinne. Die Kombination von Tierpark und botanischem Garten in einer historischen Anlage mit maurischer Architektur machen sie einzigartig auf der Welt.

Die schönen Gartenanlagen, die Gewächshäuser mit erlesenen Pflanzen und die historischen Gebäude im maurischen Stil der Wilhelma sind königlichen Ursprungs: König Wilhelm I. von Württemberg ließ die Parkanlage ab 1842 durch den Architekten Karl-Ludwig von Zanth als “Gartenhaus mit Wohngebäuden und Ziergewächshäusern in Maurischen Formen“ erbauen. Das Volk aber durfte erst nach dem Tod des Königs den Park besuchen. Nach dem zweiten Weltkrieg verwandelte der damalige Direktor Albert Schöchle die Wilhelma Schritt für Schritt von einem botanischen in den einzigen zoologisch-botanischen Garten Europas, indem er Ausstellungen mit Tieren durchführte und die Tiere anschließend behielt.

Wertvolle Pflanzen und artenreiche Tierwelt

In den historischen Gewächshäusern präsentiert die Wilhelma wertvolle botanische Sammlungen – die teils über 160 Jahre alte Pflanzen beinhaltet – wie Azaleen, Kamelien, Fuchsien und Orchideen sowie zahlreiche weitere tropische Blüh- und Nutzpflanzen. In der warmen Jahreszeit zeigt sich der Park mit dem größten Magnolienhain nördlich der Alpen, dem Teich mit den tropischen Seerosen, den Subtropenterrassen und den herrlichen Sommerblumenrabatten den Besuchern von seinen schönsten Seiten.

Vogelfreunde können sich unter anderem in einer großen Freiflugvoliere sowie an vielen anderen Orten der Wilhelma an bunten, langbeinigen und auch „schrägen“ Vögeln satt sehen: von Sittichen, Papageien und tropischen Kleinvögeln über Kraniche und Flamingos bis hin zu so eigenartigen Exoten wie dem Helmhokko. Große und kleine Säugetiere wie Tiger und Bären, Okapis und Zebras, Panzernashörner und Elefanten, Faultiere und Erdmännchen fehlen in der Wilhelma ebenso wenig wie Menschenaffen: In einer neuen großen Anlage für afrikanische Arten geben etwa Gorillas und Bonobos Einblicke in ihr Familienleben und Verhalten, das unserem in vielem so ähnelt. Die in die Anlage integrierte Aufzuchtstation nimmt junge Gorillas auf, die von ihren Müttern nicht angenommen oder richtig versorgt wurden. Hier werden sie von erfahrenen Pflegerinnen und Pflegern betreut, können gemeinsam mit etwa gleichaltrigen Artgenossen aufwachsen und von der Gorillafamilie nebenan durch Sichtfenster arttypisches Verhalten in einer intakten Gruppe lernen. Der Schaubauernhof wiederum zeigt alte Haustierrassen aus der Region, die ebenso bedroht sind wie manches Wildtier, sowie einige „wilde Vorfahren“ von Kuh, Ziege und Pferd.
Ein weiterer Höhepunkt ist das Aquarium: Es zeigt Ausschnitte aus der Wasserwelt vom Schwarzwaldbach über die Asienlandschaft bis hin zur Südseeinsel – und vor allem natürlich deren vielfältige Wasserbewohner vom eher unscheinbaren Süßwasser- bis hin zum farbenprächtigen Rifffisch. Im Terrarienteil leben Frösche, Echsen, Schlangen und Krokodile aus allen Regionen der Erde.

Wer keine Scheu vor Krabbeltieren mit sechs bis acht Beinen hat oder diese Scheu gerne verlieren möchte, kann überdies im Insektarium zahlreiche Käfer, Spinnen, Bienen, Ameisen und bunte Schmetterlinge besuchen. Dschungelatmosphäre schnuppern die Besucher zu jeder Jahreszeit im Amazonienhaus. Hier ist es stets sehr warm und feucht, das Tosen eines Wasserfalls mischt sich mit den Rufen frei fliegender Vögel. In Gehegen und Terrarien sind Brüllaffen, Goldkopflöwenäffchen, Grüne Leguane und tropische Frösche zu Hause. Im Untergeschoss bietet ein Fenster direkte Einblicke in die Unterwasserwelt des Amazonas: Kaimane, Schildkröten und riesige Fische tummeln sich vor den Augen der Betrachter. In der Außenanlage direkt vor dem Amazonienhaus tollen außerdem Nasenbären umher. Und Kinder, die sich während oder nach all dem Gesehenen und Erlebten ebenfalls ein wenig austoben möchten, finden Platz und Spielgeräte dafür auf dem großen Spielplatz direkt nebenan - sowie an neun weiteren Spiel- und Bewegungsstationen der Kinderturnwelt in der Wilhelma.

 

Ein Freizeit-Park mit Bildungsauftrag

Die Wilhelma ist ein Ort der Erholung und Entspannung, zu dessen Aufgaben neben Artenschutz und Forschung jedoch ganz wesentlich auch die Bildungsarbeit gehört. Einen Großteil dieser Aufgabe erfüllt die Wilhelmaschule, die Schulen und Kindergärten mit Hilfe von Themenführungen und ausgewählter Arbeitsmaterialien einen spannenden Biologieunterricht bietet und darüber hinaus Einblicke in Themen rund um Natur- und Artenschutz gibt. Aber auch für Erwachsene bietet die Wilhelma nicht nur die Möglichkeit, Tiere aller Art live zu erleben, sondern auch das Wissen vertiefende Thementage, Kurzvorträge sowie Führungen vor und hinter den Kulissen an.
Wilhelma, Zoologisch-Botanischer Garten

Postfach 50 12 27, 70342 Stuttgart
Telefon (0711) 5402-0, Fax 0711-5402-222
Internet: www.wilhelma.de, E-mail: info@wilhelma.de

Öffnungszeiten:
Die Wilhelma ist 365 Tage im Jahr ab 8.15 Uhr geöffnet. Schließzeiten, Preise und vieles mehr unter www.wilhelma.de


Besondere Angebote:
Öffentliche Fütterungen und Tierpflegersprechstunden, Kindergeburtstage,
Tierbegegnungen, Patenschaften, Führungen vor und hinter die Kulissen, Führungen und Angebote der Wilhelmaschule für Schulklassen, Kinder und Erwachsene, Sommerferienprogramm, Info-Mobile, Räume für Veranstaltungen und Hochzeiten

 

Text und Bilder: © Wilhelma Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart